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The Birthday of the World and other stories von Ursula K. Le Guin

Inhalt

Fazit für Eilige

Die Notizen für die Storys sind teilweise schon älter, ich habe das Buch eine Weile immer mal wieder gelesen.  

 

Coming of Age in Karhide (1995)

Das erinnert mich natürlich an "Die linke Hand der Dunkelheit", kurzes Googlen bestätigt, dass es sich um den gleichen Planeten und das gleiche Volk handelt wie in dem Roman.

Das erzählende Ich, Sov, kommt mit vierzehn in das Äquivalent zur Pubertät, was aber eine viel heftigere Erfahrung ist, als bei uns Menschen. Vorher sind die Leute dort unbesorgte Kinder, die mit Sex nichts am Hut haben - und auch mit Gender nichts.

Until we come of age we have no gender and no sexuality, our hormones don't give us any trouble at all.

Danach müssen sie in regelmäßigen Abständen (klingt doch wie einmal im Monat) in die "Kemmer", was eine Phase großer sexueller Lust ist. Sov erlebt die Vorboten dieser Kemmer und ihm (wobei er ja weder männlich noch weiblich ist, doch wie Le Guin entscheide ich mich für das männlichen Pronomen) wird gesagt, dass er in einem Monat in die richtige Kemmer kommen wird. Er will aber nicht und fürchtet sich. In seiner Vorstellung wird er dann zum hirnlosen Sexbesessenen und er tauscht mit einem Freund, der ebenfalls kurz vor der Kemmer steht, Horrorgeschichten darüber aus. 

Die Kurzgeschichte bleibt sehr nah an ihren Figuren, das Hineinversetzen in das erzählende Ich ist einfach.

Interessant ist, dass die mehr als 25 Jahre alte Erzählung total modern klingt, da sie Genderprobleme und auch Grammatikprobleme beim Erzählen thematisiert. Hier beschreibt Sov das Äquivalent zur Menopause:

I have already had some trouble trying to tell this story in a language that has no somer pronouns, only gendered pronouns. In their last years of kemmer, as the hormone balance changes, ost people mostly go into kemmer as men. Dory's kemmers had been male for over a year, so I'll call Dory "he", although of course the point was that he would never be either he or she again.

Die Genitalien sind vorher auch unentschieden, da bin ich über das Wort "Clitopenis" gestolpert und hielt das für eine faire Mischung zwischen weiblich und männlich.

Im Unterschied zur "Kemmer" (Phase des sexuellen Begehren) steht in der restlichen Zeit die "Somer", die frei davon ist. Leute in der "Somer" haben keinerlei Interesse an Sex, sind komplett asexuell. Eigentlich gibt es "Kemmerhouses", in dem sich die Leute treffen können, die gerade ähnliche Interessen haben. Laut der Anekdoten in der Erzählung ist es ziemlich hart, zu wollen und niemanden zu finden, mit dem man schlafen kann. Laut den Horrorstorys, die sich die beiden Jugendlichen erzählen, kam es bei unbefriedigter Lust auch schon zu gewaltvollen Übergriffen.

 

The Matter of Seggri

In diese Erzählung ist es ein wenig schwieriger, hineinzukommen. Was oft ein wenig typisch für Le Guin ist, ist, dass erst einmal nicht wirklich viel passiert. Zwar ist die Gesellschaft, die hier geschildert wird (mal wieder von außen, wie bei "Die linke Hand der Dunkelheit"), sehr interessant, aber es bleibt erst einmal bei einer Art Sittengemälde - wenn dies auch durchaus inspirativ ist.

 

 

Paradises Lost

Diese Erzählung hatte ich bereits vor ein paar Wochen gelesen und ausführlich rezensiert

 

Weitere enthaltende Erzählungen:

  • Unchosen Love 
  • Mountain Ways 
  • Solitude 
  • Old Music and the Slave women 
  • The Birthday of the World

 

Harte Fakten

Titel The Birthday of the World and other stories 
geschrieben von Ursula K. Le Guin 
Erscheinungsjahr 2010 
Seitenzahl 384 
Anzahl Geschichten
Original Twitter Tweet https://twitter.com/Rezensionsnerd1/status/1681227762118295553 

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