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Visionen: Der Atem Gottes herausgegeben von Helmuth W. Mommers

Dieser Artikel ist Teil eines größeren Projekts, die vier Visionen-Anthologien zu lesen.

 

Mein Fazit gleich vor dem Anfang:

Ja das ist die beste SF Anthologie, die ich gelesen habe, vergleichbares hatten wir meines Erachtens 2020 bis 2022 in der deutschsprachigen SF nicht.

 

Für ein fast schon gruselig hoher Anteil an richtig guten Geschichten, mindestens eine davon würde 2022 in meinen Top-Five landen, mehr als die Hälfte der anderen unter meinen persönlichen Top Twenty.

 

Offenbar gehörte damals Hannes Riffel zu den Lektor:innen (habe ich im alten Thread gefunden). Das Lektorat muss auch hammergut gewesen sein, mir sind (bis auf Grubers Phrasen) keine dicken Dinger aufgefallen. Mich tröstet ein wenig, dass zumindest ein Autor selbst auf Hannes Riffel nicht hören wollte - wow. 

 

Nun stellt sich mir die Frage: Was müssen wir tun, um derartiges heute wieder auf die Beine zu stellen?

Band 2 habe ich auch schon halb durch, 3 und 4 lese ich auch alsbald.

 

Hier die Rezensionen aller enthaltenden Kurzgeschichten. 

 

Quantenmüll von Andreas Eschbach

Ja, Yvonne muss nachsitzen, aber einiges kennt sie dann eben doch.

Quantenmüll von Andreas Eschbach hatte ich in der Hörversion bereits im Februar 2022 gehört und auch leicht rezensiert.

 

Eschbach bildet auch eine schöne Brücke von 2004 zu heute, da er immer noch aktiv ist und auch heute noch ab und an in Magazinen oder Anthologien vertreten ist. 

 

Quantenmüll finde ich als Kurzgeschichte von Eschbach eher stark, die Idee war mir auch 2022 noch unbekannt. Klar, sympathisch ist der Erzähler nicht (und soll es auch nicht sein), sprachlich geht es mir bei Eschbach auch nie so, dass ich einzelne Sätze abfotografieren, abschreiben oder mir über den Schreibtisch kleben möchte. Doch er bringt seine Ideen stets zu einem befriedigenden Ende, so auch hier.

 

Ich ahnte beim Erstkontakt zu der Story die ganze Zeit, dass es kein gutes Ende nehmen wird (so ist es ja auch aufgebaut), und war von der Auflösung sehr begeistert. Der gesamte Müll wird entsorgt, wandert aber nur in der Zeit und kommt eines Tages zurück. Inklusive des wirklich gefährlichen, giftigen Mülls. Das Ende ist fast King-esk (und ein höheres Lob habe ich nicht), sehr gelungen.

Der Atem Gottes von Thorsten Küper

Diese Kurzgeschichte kannte ich noch nicht, von Küper habe ich bisher nur neuere Prosa aus den letzten paar Jahren genossen. 

 

Mit Interesse, leichtem Amüsement und viel Spannung habe ich diese hier gelesen. Gut durchdacht, schöne Pointe, sehr sehr spannend. Fast wie ein SF-Krimi. Man weiß zwar, wer der Täter ist, aber was genau hat er angestellt und wieso - und ist er überhaupt der Böse hier? Oder der einzige Böse?

 

 

Die Idee ist schön und auch etwas provozierend (Gottgläubigkeit entsteht durch einen Virus). Das alles sehr plot-driven, aber sich eben nicht nur auf die Idee alleine verlassend, eben typisch Küper, es gibt Action und die Sprache ist mindestens sehr angenehm. Plus, die Dialoge klingen wie Dialoge. die Bilder und Vergleiche passen. Kein Wunder, dass dieser Autor mehr als einmal bei den Visionen dabei war.

Alter Ego von Ralph Doege

Wenn man 2022 eine Kurzgeschichte von 2004 liest, die einen an einen Film von 2012 erinnert, dann haben doch die Hollywood-Amis bei Doege geklaut, oder?

 

Am Ende verlässt die Story für mich ein wenig das Genre SF und beinhaltet Horror-Elemente. Das ist atmosphärisch nicht schlecht, ich würde aber sagen, dass die Erklärung für mich komplett fehlt. Stört mich das? Nein. Jedenfalls weit weniger als es ein erwartbares Ende getan hätte (oder eines wie bei Bruce Willis, das okay, aber eben doch nur konsequent war). 

 

Mit Sprache und Atmosphäre der Geschichte bin ich hochgradig zufrieden und ich wünschte mir, so würden auch heutzutage noch mehr SF-Autor:innen sich auszudrücken wissen. Hey, SF-Fans, es ist auch in der SF erlaubt, sich Mühe mit der Sprache zu geben - von der Idee allein können aus meiner Sicht nur äußerst wenige Storys leben.

 

Alleine schon die "lautlos flackernden Teelichter" (na klar, lautlos, aber das Adjektiv finde ich an der Stelle herrlich) oder die "Melancholie halbleerer Gläser". Der Autor wagt hier einiges und für mich klappt sogar alles. Ungewöhnlich fand ich die vielen Fußnoten, hatte aber was.

 

Das vordergründige Thema dieser Kurzgeschichte ist eine Zeitreise und der Protagonist verfolgt das Ziel, Unheil beim zweiten Durchlauf abzuwenden, wobei schon mehr dahinter steckt als seine persönliche Agenda. Leider erhalten die Nebenfiguren (Winckler und die Frau, in die sein jüngeres Selbst verliebt ist) nicht sehr viel Profil, da hätte ich schon noch ein paar Halbsätze mehr gebrauchen können. Ich frage mich auch, wie Winckler sich einfach in Luft auflösen kann, war er ein Hologramm? Aber wenn ich mir überlege, wie wenig der Schluss erklärbar ist, kann ich das auch einfach unerklärt schlucken.

 

Plus, es ist spannend, ich frage mich permanent, wie es wohl ausgehen mag. Der Schluss ist dann auch originell, geht weit über das Übliche hinaus, wenn es auch etwas schräg ist, hat es mir dennoch außerordentlich gut gefallen. Hätte auch ins Zwielicht gepasst, diese Geschichte, die bringen ja auch gern SF/Horror-Crossover. Offenbar hatte Michael Schmidt die Geschichte ja damals auch gefallen (siehe alter Thread).

Im Netz der Silberspinne von Myra Cakan

Von der Autorin habe ich viel gehört und noch nie etwas von ihr gelesen, da es in den letzten Jahren eher still um sie geworden zu sein scheint.

 

Hat Doege schon sprachlich einiges gewagt, geht Cakan hier deutlich weiter, vieles hat mir gefallen, außerdem passen ihre Sprachbilder sehr gut ins Setting. Die Figuren haben sehr abgefahrene Namen: Spider, Ameise, Silberspinne. 
Das Subgenre scheint Cyberpunk zu sein und Drogen nehmen viel Raum ein. Daher erinnert es mich vom Inhalt etwas an Aiki Mira, wenn es auch sprachlich deutlich gemäßigter ist und leider weniger nach dran an den Figuren. 

 

Es gibt eine Szene, die man als Umkehr der Geschlechter interpretieren könnte (Silberspinne als weibliches Geschöpft dringt in die Hauptfigur ein statt umgekehrt), wobei nicht klar wird, wie genau das gemacht wird (was mich aber nicht stört, schöne Leerstelle). Es gibt einige sehr gute Szenen und einen eindringlichen Schluss. Doch folgt das Geschehen wirklich nur einer einzigen roten Linie? Da war viel drumherum, aber vielleicht habe ich mich nur mal wieder zu sehr von den Details ablenken lassen.

 

(Edit: Ich habe inzwischen die Auflösung im alten Thread gelesen, und ja, da hatte ich auch einiges nicht komplett gerafft beim ersten Lesen, aber immerhin überrascht mich diese Auflösung nicht.)

Desiderius Felix von Erik Simon

Der Stil ist sehr eigen und schön lesbar, hat mir viel Spaß gemacht. Zumal das erzählende Ich mich als Leserin ständig sehr originell als Mensch anspricht und ich darüber immer wieder schmunzeln muss. Passt sehr gut zum Erzählton und zum Wesen des erzählenden Ichs. Das lässt auch die Pointe ganz besonders schön kommen (man spricht hier durchaus nicht mit mir, der Leserin ...).

Es spielt auf einem Raumschiff, was nicht so ganz mein Lieblings-Subgenre ist und einige Details gehen möglicherweise aufgrund fehlender Leseerfahrung über meinen Kopf, was meinem Lesespaß aber kaum einen Abbruch tut. 

Wie üblich war wohl die Perspektive einer KI im Jahr 2004 im deutschsprachigen Raum? Der Autor, der ja noch immer viel liest und rezensiert, wüsste diese Frage sicher zu beantworten.

Parkers letzter Auftrag von Andreas Gruber

Ich könnte jetzt mal wieder etwas unfreiwillig entlarvendes schreiben wie: Ich las vor einer Woche eine aktuelle Kurzgeschichte von Gruber in Facetten der Zukunft und die hat mir auch nicht gefallen. Der Plot war unglaubwürdig, konstruiert und vorhersehbar.

Hier war der Plot etwas besser (fiel aber für mich zum Ende hin stark ab), dafür war es sprachlich weniger gut als ich es aus 2022 von Gruber gewohnt bin. Vor allem auf den ersten Seiten nutzt er irre viele Phrasen, auch im direkten Vergleich der anderen Geschichten in dieser Anthologie, die allesamt entweder gar nicht oder nur sehr gezielt und selten auf Phrasen zurückgreifen.

 

Die Geschichte ist zunächst spannend, teilweise werden uns aber einfach absichtlich Informationen vorenthalten (recht plump, finde ich, da das offen zugegeben wird). Der Plot mit den Nanobots ist interessant, zumal einiges, was später noch wichtig wird, bereits anfangs gut vorbereitet wird.

 

Was mich aber so gar nicht eingesackt hat, ist das Rachemotiv der Hauptfigur. Hier wird aus meiner Sicht die Möglichkeit verschwenkt, dass ich bei seiner Trauer mitgehe und mich mit seinen Rachewünschen identifizieren kann. Daher lässt mich die Story kalt. Für mich zwar kein Ausfall, aber mit Abstand die schlechteste Geschichte des Bandes.

Relicion von Michael Marrak

Stärke damals wie heute scheinen Atmosphäre und Beschreibung zu sein, außerdem packt mich hier sehr bald der Plot. Spätestens, als die Hauptperson Daniel sich den Helm aufsetzt, um mit Alphonse zu sprechen. 

 

Das Ding ist: Hier sprechen echte Menschen miteinander. Die Details sind so geschickt gewählt, vor allem beiläufige Kommentare, das sich das Gefühl habe, die Menschen sehen und hören zu können. Alles wirkt sehr authentisch auf mich, und das trotz der phantastischen Elemente wie der virtuellen Relicion-Umgebung. Ich sollte mich wohl doch mal mehr mit Marraks Prosa beschäftigen, bisher kenne ich nämlich erst eine Kurzgeschichten und eine Novelle. 

Die Story ist gut erzählt, wenn auch nicht ganz neu. An zwei Filme musste ich entfernt denken, der verbotene Schlüssel von 2005 (also auch erst nach dieser Kurzgeschichte entstanden), und, wesentlich stärker, da es deutlich näher an der SF ist, an den Film Get Out, der allerdings von 2017 ist. 

Hier hat für mich alles gepasst, bis zum letzten Wort. Im alten Thread habe ich gelesen, dass einige Probleme mit dem Schluss hatten - ich hätte nicht dazugehört.

Nur eine Infektion von Herbert W. Franke

Auf drei Seiten eine Story inklusive Pointe, alle Achtung! Aber dieser Autor hatte die Kürzeststorys wohl ganz besonders gut drauf.

Bei Küper war der Glaube an Gott ein Virus, hier ist es die Liebe. Hübsch begründet, mehr Platz braucht die Story auch nicht, einzig die Pointe ist vorhersehbar, aber ich wäre sonst auch enttäusch gewesen. 

Case Modding von Jan Gardemann

Sehr harter Tobak! Aus irgendwelchen Gründen hatte ich ständig meine alte WG aus dem Berlin Wedding als Bühne vor Augen, vermutlich, weil ein Mitbewohner dort eine Handvoll teilweise aufgeschraubter Desktop-Computer auf dem Boden herumstehen hatte.

Konsequente Story. Erst wird der Computer verändert, entwickelt eine eigene Agenda, dann verändert allerdings der Computer den Menschen (seinen Admin) und hat dabei vor allem Effektivität im Sinn. Nichts für Menschen (wie mich), die sich vor Amputationen fürchten!

Erweitert wird der Plot noch sehr gelungen durch eine weibliche Gegenüber, der ähnliches beim Case Modding mit ihrem Rechner zustößt. Hat viel von "Wie du mir, so ich dir". Fies. Eine Geschichte, die sicher lange in Erinnerung bleibt, wenn ich sie auch nicht direkt gern gelesen habe.

Plus, ich habe das Gefühl, ich habe die Geschichte vor Jahren schon mal irgendwo gelesen, bin aber unsicher wo. Vielleicht in einem Best-of?

Diese Anthologie habe ich jedenfalls noch nie in der Hand gehabt.

Die unbefleckte Empfängnis der Angelina de Castillo y Cortez von Rainer Erler

Die unbefleckte Empfängnis a la SF macht schon Spaß zu lesen! Anfänglich hat mich der Titel bei der Stange gehalten, sonst hätte ich mich gefragt, was das alles mit SF zu tun hat und warum ich das lesen sollte.

Es hilft auch, dass es irre gut geschrieben ist und durchaus spannend, wenn auch der Plot zu Beginn fast ein bisschen ärgerlich ist.

Eine übertrieben hübsche illegale Einwanderin aus Mexiko klaut im Supermarkt billiges Essen, wird erwischt von der Hauptfigur (Hausdetektiv), dessen Eltern selbst aus Puerto Rico eingewandert sind. Natürlich verliebt er sich und rettet sie aus der Armut. Sie ist knapp 18, natürlich heiratsfähig und irgendwie hatte ich den Eindruck, es kommen ganz schön viele Latino-Klischees.

Ab der Eheschließung wird es dann schon interessanter, sie muss Jungfrau bleiben und wird bald darauf schwanger. Oder? Der Arzt behauptet, sie sei es nicht, sie ist aber davon überzeugt. Der Teil hätte für mich ruhig ein wenig länger sein können (und ich vermute, eine Frau mit Schwangerschaftserfahrung hätte da noch einiges an Witz und Detail herausgeholt). 

 

Die Perspektive quasi aus "Josefssicht" ist schon witzig, wenn ich auch immer noch denke, dass immerhin Josef Maria nach Jesu Geburt beiwohnen durfte, der arme Kerl in dieser Geschichte hat da weniger Glück. 

Die unwiderlegbare Wahrheit von Uwe Hermann

Und den Preis für die beste Pointe des Bandes gewinnt ... Uwe Hermann! Plus, außerdem war die Story die witzigste, sowohl von der Idee her als auch von der Umsetzung. Jetzt weiß ich, woher der Weihnachtsmann kommt. Wobei ... in welcher Realität befinde ich mich denn? Weiß ich daher doch wieder nichts? Hilfe, mein Gehirn hat sich verknotet!

Ich hatte mit einer anderen Pointe gerechnet, der Autor hat mich überrascht. Hat mir äußerst gut gefallen, sehr witzig, schöne Ideen, humorvolle Details, bis in die kleinste Nebenfigur mit Leben gefüllt. Der Ton des Autors hat sich bis heute gehalten, ich mag seine Prosa auch heute fast immer. 

 

Meine Tochter würde die Story vermutlich auch mögen, zumindest wenn ich sie nacherzähle.

Universal Soldier von Helmuth W. Mommers

Mit diesem Thema habe ich mich schon ausgiebiger beschäftigt, es geht um das Retten des Geistes (der gespeicherten Informationen im Gedächtnis) über den Tod des Körpers hinaus. Bei Hologrammatica war das Thema, ebenso beim Unsterblichkeitsprojekt von Richard Morgan oder auch beim neueren Mickey 7, auch bei den Klonkriegen von Scalzi (in geringerem Maße), oft auch verbunden mit Military SF. Das ist allmählich doch ein Subgenre der SF, die ich zu schätzen gelernt habe, wenn auch eher verblüfft, da ich nie gedacht hätte, dass mich die Themen dort packen könnten.

Das Thema ist mir also vertraut, trotzdem gelang es dem Autor (achtzehn Jahre, bevor ich mich damit massiv beschäftigte und auch zum Großteil vor der von mir aufgelisteten Prosa) dem Thema für mich einiges Neues hinzuzufügen und mir sogar Stoff zum Selbst-Weiterdenken mitzugeben.

 

Was mich an diesem "Wenn du stirbst, packen wir dein gebackuptes Bewusstsein einfach in einen neuen Klon"-Storys immer stört, ist, dass oft ignoriert wird, dass die Leute ja durchaus trotzdem sterben. Bzw. - wer genau lebt denn eigentlich weiter bzw. wieder? Mickey 7 hat das Thema gekonnt behandelt, viele andere (Morgan) ignorieren das irgendwie. größtenteils.

 

Was ist mit meinem Ich von heute, wenn mein Backup von gestern ist?

 

Bei Mommers gibt es eine Black Box, die alles bis zum letzten Moment speichert. Wenn auch aus anderen Gründen, die Soldaten sollen ihre Erfahrungen mitnehmen in die nächste Runde. Doch will man sich an seine Tode erinnern? Da steckt eine Menge drin, hat mir sehr gut gefallen, eindringlich. 

Das Sterben der Engel von Robert Kerber

Kommen wir nun zu meinem Highlight, wenn ich das auch verwirrt zweimal lesen musste. 

Großartig!

Würde ad hoc in meinen Top-Five landen in diesem Jahr, vermutlich sogar auf Platz 2.

Es hat zwei Zeitebenen, was mir als Leserin etwas mehr Konzentration abverlangt. Es geht um das, was der Titel ausdrückt, der Weltenbau ist hier mega subtil und gelungen. Literarisch erzählt, nichts Infodump. Vereint leise Climate Fiction mit einer eher persönlichen Geschichte.

Dazu gelungene Bilder, eine taffe Hauptfigur (Yvonne) und Nähe zu den Figuren, wobei das wie nebenher und unaufdringlich geschieht. 

Was ist denn aus dem Autor geworden?

Offenbar war der bis 2019 sehr produktiv, danach wurde entweder die Seite nicht mehr aktualisiert oder er macht eine Schreibpause.

Motormond von Jörg Ilsenberg

Ich bin beeindruckt davon, wie er die Story zu Ende geführt hat und tatsächlich alle Fäden wieder aufgenommen hat, damit hätte ich nicht gerechnet.

Eine Szene vom Anfang (misslungenes virtuelles Date) hatte ich als Spiegel Szene Deluxe interpretiert, aber da steckte doch mehr dahinter.

Ansonsten ist die Welt abgefahren, gleichzeitig technisiert mit einem Hauch Apokalypse vor allem am Ende.

Nicht alles hat sich erschlossen, nochmaliges Lesen würde sich da bestimmt lohnen.

Jagdausflug von Malte S. Sembten

Witzige Idee, schöner Artikel am Ende (cooler Perspektivwechsel). Es war während des Lesens nicht permanent angenehm (brutale Szenen!), aber der Plot rechtfertigt diese durchaus.

Offenbar gibt es Parallelen zu Predator, ich muss mich outen als jemand, der diese Filme gar nicht kennt.

Die Asche des Paradieses von Karl Michael Armer

Story über Krieg. Und Frieden und wie man diesen erreichen kann.

Einige sehr eindrücklich und respektvolle Szenen. Wirklich gut. Hat mir tatsächlich neue Aspekte in einem Genre aufgezeigt, dass ich vergeblich vermeide und allmählich zu schätzen lerne.

Unbedingt gern gelesen habe ich das hier auch nicht, es klingt nur einfach so krass authentisch.

Mit dem Schluss komme ich nicht gut klar. 

Harmagedon - Reinhold Messner überlebt den Dritten Weltkieg von Marcus Hammerschmitt

Hammerschmitts Stil ist sehr angenehm und trocken humorvoll, ungewöhnlich aber dennoch sehr gut lesbar.

Mein Lieblingsgenre Postapokalypse.

Thema der letzte Überlebende. Dieser hat in diesem Fall nicht einfach pures Glück, sondern bereitet sich auf das Überleben entsprechend vor.

 

Obwohl ich in dem Genre stetig und gern lese und mich daher Wiederholung von Ideen und Themen manchmal nervt, sehe ich hier ungewöhnlichen Einfallsreichtum und Fantasie, was die Veränderung der Flora und Fauna nach dem dritten Weltkrieg betrifft, außerdem eine Hauptfigur, der ich gern folge und die sich nie dumm verhält und trotzdem ausreichend Schwierigkeiten hat, um es spannend zu halten.

 

Einzig eine Pointe fehlt, schade, aber eingefallen wäre mir hier auch keine.

Schöner Beitrag zum Genre und ein schöner, trotz allem irgendwie optimistischer Abschluss der Anthologie.

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