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Robert Silverberg - Personality Band und was ich jetzt noch von ihm lesen möchte

Silverberg hat viel geschrieben. Zu viel, um alles zu lesen und nicht alles war gut. Ich habe mich jetzt umfassend informiert anhand Uwe Antons Personality-Band.

Bisher kannte ich von Silverberg  den Roman Es stirbt in mir.

 

Da habe ich offenbar sowieso den wichtigsten Roman erwischt - aber es bleibt schon noch etwas übrig, das ich mal lesen könnte.

 

Kurzgeschichten kannte ich mehr, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Good news from the Vatican
  • Ishmael in Love
  • Passengers
  • The Prisoner
  • Hawksbill Station

Anmerkung: Die Kurzgeschichten habe ich inzwischen größtenteils gelesen und den Artikel entsprechend aktualisiert. Einen der Romane habe ich mittlerweile auch gelesen.

Kurzgeschichten

 

 Absolutely Inflexible (1956)  -  Absolut unbeugsam: Ebenfalls eine Zeitreise-Geschichte

Enthalten in: Needle in a Timestack

 

Against the current, 2007, Zeitreise 

Enthalten in: The Millennium Express: The Collected Stories Volume 9

 

Die Bände habe ich  mir besorgt, die Storys entsprechend markiert und werde sie nun bald lesen. 

Inzwischen gelesen Kurzgeschichten

House of Bones (1988) - Zeitreisender, Cro-Magnon, ich bin gekauft. 

Enthalten in:  Multiples: The Collected Stories Volume 6 

Ja, das war super. Richtig gut. Toller Ich-Erzähler! Vier Tage sollte er eigentlich in die Zeit der Cro-Magnon in Frankreich reisen und landet stattdessen in Russland (oder Polen) vor 20.000 Jahren. Eineinhalb Jahre ist er bereits dort, als die Erzählung einsetzt. Er wurde von einem Stamm aufgenommen, hat ihre Sprache gelernt (nun, jedenfalls eine der beiden), einiges gelernt, eine Frau bekommen. Nun treibt sich ein Fremder in der Nähe des Stammes herum und er wird auf ihn angesetzt. Der Fremde ist offenbar ein Neanderthaler.

Eine absolut schöne Geschichte mit jeder Menge Subtext, kann man jederzeit lesen und wiederlesen. Gut durchdachte Message, schöner Schluss.

 

Going (1971), Der Heimgang

 

Enthalten in: Something Wild is Loose: The Collected Stories Volume 3 

Ganz in der Tradition solcher Storys, in denen die Menschen sehr alt werden können (hier nur sehr alt, woanders auch gern mal unendlich alt), und irgendwann freiwillig Platz machen (können? sollten?), um auch Neugeborene zu ermöglichen. Der Weltenbau ist schön, es ist auch gut geschrieben, der Plot ist aber eher mäßig interessant und der Schluss hat mich nicht voll mitgenommen.

 

Road to Nightfall (1958) - Postapokalypse, Kannibalismus

 

Enthalten in: Needle in a Timestack

Ein Frühwerk, und das spürt man. Haut einen heutzutage nicht mehr so recht vom Hocker. Für mich fügt das weder dem Genre Postapokalypse noch dem Thema Kannibalismus etwas neues oder interessantes hinzu.

 

Enter a soldier. Later: Enter another, 1989: Hologramm von fiesem Typen, der sich für echt hält

Enthalten in: Needle in a Timestack

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Vor allem Sokrates! Insgesamt war es angenehm dialoglastig, die Ideen sind cool, die Hologramme überzeugend, die Programmierwissenschaft dahinter interessant, die Figuren interessant gewählt und es gab einige interessante Detailideen. Hinter Hawksbill Station bisher meine Lieblingsstory von Silverberg.

 

(Now + n) (Now - n). Jemand hat Kontakt zu seinem Ich zwei Tage in der Vergangenheit und zwei Tage in der Zukunft, dann verliebt er sich und es gibt Probleme.

Enhalten in: The Collected Stories of Robert Silverberg, Volume Two: To the Dark Star: 1962-69 

 

Diese Story hat mir sehr gut gefallen. Zwar ist es eher "Wohlfühl-Literatur", ohne großen Subtext oder Dramatik, einfach eine nette Geschichte über zwei Menschen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten/Macken, die sich irgendwie arrangieren müssen. So ganz gehe ich nicht mit, denn ich kann mich durchaus eine Stunde am Tag von meinem Mann räumlich trennen. Selbst frisch verliebt mussten wir ja auch noch zur Arbeit. Wieso das so ein großes Problem hier darstellt, war fast lächerlich, aber was soll's, for the sake of a good story ...

 

 

Ringing the Changes (1970)  -  Körpertausch unter Todkranken.

Enhalten in: The Collected Stories of Robert Silverberg, Volume Two: To the Dark Star: 1962-69 

 

So ganz stimmt das mit dem Körpertausch unter Todkranken nicht, da habe ich die Rezension falsch verstanden. Es ist zwar durchaus mindestens ein Todkranker dabei, das ist auch interessant, aber ich finde, aus der Idee hätte man mehr machen können und so recht leuchtete mir der Schluss auch nicht ein.

 

Diese ganze Körpertausch-Sache ist aber grundsätzlich ein Thema der SF und Phantastik, die mich sehr interessiert.

 

Sailing to Byzantium, 1985, Meerfahrt nach Byzanz

Enthalten in:  Multiples: The Collected Stories Volume 6 

 

Eine sehr lange Kurzgeschichte, fast schon ein Roman mit zwei Stunden Lesezeit. Die erste halbe Stunde habe ich mich dann auch permanent gefragt, was das soll. Dann wurde es doch erstaunlich interessant, der Weltenbau war bemerkenswert. Aber ist die Botschaft, dass Altwerden nicht okay ist? Denn es ging hier eigentlich nicht Vorrangig um das Sterben, sondern auch um die Spuren des Alters.

Romane

A Time of changes; 1971, Zeit der Wandlungen

 

The Stochastic Man; 1975, der Seher

 

Nightwings; 1968, Schwingen der Nacht

 

 Lost Race of Mars; 1960: Sofern ich eine deutsche Übersetzung finde, wäre das etwas für unsere Tochter, das ist ein Jugendbuch für ganz junge Lesende.

 

The Gate of Worlds; 1967, Auf zu den Hesperiden, Parallelwelt als Jugendbuch

 

Across a Billion Years; 1969, Nach all den Jahrmilliarden, auch ein Jugendbuch, kommen Telepathen vor.

 

Downward to the Earth; 1970, die Mysterien von Belzagor, erinnert an Herz der Finsternis 

 

Child of Time, the ugly little boy; 1991, Kind der Zeit

 

To live again; 1969, Noch einmal leben

 

The Alien Years, 1998, Die Jahre der Aliens - gibt es auf Deutsch als Ebook!

-> gekauft!

Inzwischen gelesen Romane

The Book of Skulls; 1972, Bruderschaft der Unsterblichen

Vier sehr junge Studenten - alle so 20, 21 Jahre alt - machen sich auf den Weg vom Nordosten der USA nach Arizona, zum House of Skulls. Dort lockt sie die Unsterblichkeit. Allerdings nur zweien von ihnen, die anderen sollen dafür ihr Leben lassen. 

Der Roman ist in der Ich-Person geschrieben und alle Charaktere kommen gleichermaßen zu Wort - Timothy, Oliver, Ned und Eli. Nach etwa zwei Dritteln der Geschichte sind mir alle Protagonisten gleichermaßen unsympathisch. 

Sie sind plastisch, ja, die Idee ist halbwegs interessant, trägt aber keinen Roman von über 200 Seiten. Geschrieben ist es allerdings angenehm, so dass ich die Lektüre nicht bereue.

Vom Schluss bin ich eher enttäuscht. Und diese ganzen Vergewaltigungen und Affären, die geschildert werden, nerven auf Dauer auch. 

 

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