Die erste Multiverse-Lesung liegt hinter uns - und es war großartig.
Pandemiefreundlich im Park in Bremen - wie man am Outfit sieht, war es leider sehr kalt.
Sechs Personen haben gelesen, das grobe Thema war generell Phantatik, wie Queer SF, phanthatische Miniaturen, Zombie, Steampunk, Cyberpunk.
Etwa vierzig Menschen hörten uns zu, eine Diskussion nach der Show hat sich aber eher nur in kleinerem Kreis ergeben
Laura Müller-Hennig
Laura als letzte, war dafür aber meines Erachtens die mit den witzigsten Texten und hat auch als einzige spontane Lacher abgeholt. Sie las vier Miniaturen vor, die eher allgemein in die Phantastik verortet sind und nicht speziell in der SF.
Besonders schön fand ich den Text über die Frau, die feststellt, dass sie unsichtbar geworden ist. Gerade wie sie plant damit umzugehen oder auch szenisch damit umgeht, unvergessen bleibt der Moment am Bahnsteig, in der die Ich-Erzählerin jemandem ins Ohr flüstert "Sie sind am falschen Gleis".
Die Miniaturen gehören zur MiniLit-Reihe der Bremer Literaturkontors.
Aiki Mira
In der SF-Szene ist Aikis Prosa ja gerade in aller Munde, nicht nur wegen des frisch erschienenen Romans Titans Kinder, aus dem Aiki auch las, sondern auch, weil drei der Kurzgeschichten aus 2021 beim KLP und DSFP nominiert waren - und eine davon auch beide Preise gewann.
Aiki live lesen zu hören hat nicht nur mir Spaß gemacht und danach waren am Büchertisch rasch alle mitgebrachten Romane ausverkauft. Mehr über Aiki auf ihrer Webseite.
Der Textausschnitt, geschildert aus der Sicht der Figur Rains, war auch sehr SF und auch queer, denn Rain ist eine nonbinäre Person, die zwar oft männlich gelesen wird, aber das Pronomen "sie" bevorzugt und zudem asexuell ist. Der Textausschnitt zeigte Rains Heißhunger auf Eis nach Drogenkonsum,, doch statt des ersehnten Eis findet sie eine Leiche im Gefrierschrank.
Lena Richter
Lena, Mitherausgeberin der Queer*Welten, las aus einer Novelle "Dies ist mein letztes Lied", die viele Berührungspunkte und Identifikationsmomente für mich barg und die ich lesen werde, sobald sie erscheint.
Es hat mich nach all dem virtuellen Verfolgen seit 2020 sehr gefreut, Lena endlich mal live zu hören und zu erleben. Lena bei twitter.
Christian Günther
Christian las aus dem Genre Cyberpunk. Vor allem der Dialog hat mir in seiner Schrägheit sehr gut gefallen. Außerdem war der Dialog gekonnt vorgelesen und die Szene hat sich gut geeignet, vor Publikum gelesen zu werden.
Er ist außerdem Illustrator und macht u. a. auch Buchcover. Christian bei twitter.
Janika Rehak
Janika las aus ihrem Zombie-Roman Elegie" vor, den ich auch schon gelesen und rezensiert habe. Mehr über Janika auf ihrer Webseite.
Ich war sehr froh, Janika endlich mal "in echt" zu treffen, da wir ja wegen der Steampunk-Anthologie seit Monaten ständig chatten oder gar telefonieren.
Sie und Aiki haben überhaupt erst das Multiverse und die Veranstaltung organisiert, sogar mit Honorar für die Künstler:innen. Danke dafür!
Yvonne Tunnat
Gut, okay, ihr kennt Yvonne, wenn ihr hierher gefunden habt. Falls nicht - das hier ist mein Blog in der Hauptsache für Rezensionen, hier ist mein Podcast und ich schreibe auch Kurzgeschichten.
In Bremen las ich "Morsche Haut", eine Steampunk-Story für die Anthologie, die Janika und ich im Amrûn Verlag im Oktober herausbringen werden.
Die Story ist ein wenig fies, nächstes Mal lese ich etwas lustiges.
Fazit und Ausblick
Auch Norbert Fiks war dort und hat einen Bericht verfasst. Es soll die erste Veranstaltung von vielen sein, im nächsten Jahr ist Hamburg angedacht.
Aiki selbst hat auch einen Bericht veröffentlicht, der lässt das Gefühl dort richtig wieder aufleben.
Außerdem gibt es nun eine Multiverse-Präsenz bei twitter!
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