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Lesemonat April 2022

  Titel Autor:in Erscheinungsjahr Print / Ebook / Hörbuch Seitenzahl
1 Welcome to Orphancorp  Marlee Jane Ward  2015 gelesen (englisch) 130
2 Blackout  Marc Elsberg 2012  gehört (deutsch)  801 
3 Axiomatic  Greg Egan 2010  gelesen (englisch)  349
4 Das Glashotel  Emily St. John Mandel  2021 gehört (deutsch) 269
5 Stalker  Strugatzki, Boris & Arkadi 1972  gelesen (deutsch) 400 
6 Qual  Greg Egan 1999  gelesen (deutsch) 586 
7 The Whole Man  John Brunner 1964  gelesen (englisch) 188 
8 One second after  William R. Forstchen  2009  gehört (Deutsch)  392 
9 Layers  Ursula Poznanski 2015  gehört (Deutsch)   440 
10 Luminous  Greg Egan 1999  gelesen (Englisch)  304 
11 Interview with a Vampire  Anne Rice 1973  gehört (Englisch) 354 
12 Alraune diverse  2022  gelesen (deutsch) 80 
13 Weltenportal diverse  2022  gelesen (deutsch) 102 
14 Geschichten ohne Strom  diverse   2022  gelesen (deutsch) 212 
15 AURA Bernhard Kempen 2022 gelesen (deutsch) 139
16 Beggars in Spain Nancy Kress 1991 gehört (Englisch) 451

Über den Lesemonat

Immerhin vier Rezensionen, nicht übel!

Ich habe in vielen Sachbüchern und Anthologien herumgelesen, ohne sie zu beenden, aber ein paar Werke haben es dann eben doch auf die Vollendet-Liste geschafft.

 

Und ich habe drei Werke von Greg Egan gelesen, meine neueste Entdeckung.

 

Werke ohne Rezension

Welcome to Orphancorp von Marlee Jane Ward

Gehört zu meiner Recherche zum Thema SF und Gefängnis. Auch wenn es in einem Waisenhaus spielt. Dazu an anderer Stelle mal mehr. 

 

Axiomatic von Greg Egan 

Beeindruckend. So viele Ideen! 

Einige Geschichten haben krasse Pointen. Andere haben keine, sind aber trotzdem gut. Nur zwei habe ich abgebrochen (irgendwie kriegt mich nie alles). 

Sehr hohe Dichte an toller Qualität - vergleichbar mit King und Ken Liu. Wobei er stilistisch mehr mit King gemeinsam hat, auch wenn Liu mehr SF schreibt.  

Noch im selben Monat habe ich den anderen Kurzgeschichtenband und einen Roman von ihm gelesen, siehe unten.

 

Blackout von Marc Elsberg

Ich hatte ja Ohne Strom von Markus Matting im Dezember gelesen und war sehr begeistert. Dieses Buch hatte er bei seinen Quellen und Inspirationen angegeben. Auch hier fällt der Strom aus, nur die Perspektive ist viel größer. Bei "Ohne Strom" fällt der Strom inklusive aller Notstromaggregate und Akkus/Batterien aus, es wird auch nie erklärt (außer dem lauten Nachdenken im Anhang). Hier gibt es einen klaren Grund, einen plausiblen sogar, der sehr gut recherchiert ist. Das Buch ist klar mehr ein Thriller als Postapokalypse (Ohne Strom habe ich mehr als Apokalypse empfunden und der Strom geht auch nicht wieder an). Hier ist eigentlich immer klar, dass sie an dem Problem auf eine Art und Weise arbeiten, die klar macht, dass es auch wieder Strom geben wird - nur wann? Und welche Schäden hinterlässt es, selbst wenn nur einige Tage der Strom weg ist?

Tolle Prämisse. Ich bin allerdings nicht mit allen Figuren total warm geworden. Und der tolle italienische Hacker ist mir ein wenig zu beliebt bei Frauen. Wobei. Ich mochte ihn auch (wenn auch eher menschlich). Also nur kleine Kritik daran.

 

Das Glashotel von Emily St. John Mandel

Ich bin jetzt fast am Ende und verstehe nicht, was daran phantastisch sein soll. Es sei denn, damit ist nur die Qualität des Romans gemein. Ja, der ist sehr gut. Ich habe ihn sehr genossen! Einiges war sehr plastisch und schön detailreich, ich mag ihre Sprache. Plus, einige Szenen spielten sogar im Gefängnis, das passt zu meiner Recherche. 

Edit: Ganz am Ende kommt leichte Phantastik auf, aber wirklich nur in den letzten Szenen.

 

Stalker von den Strugatzkis

Da habe ich die neue Übersetzung gelesen (eine ältere, die unter Picknick am Wegesrand bei Suhrkamp erschienen war, kannte ich schon). Auch in neuer Übersetzung ist der Roman schräg. Ich weiß nicht, ob ich das ein drittes Mal lesen will. So ganz warm werde ich damit immer noch nicht.

 

Qual von Greg Egan

Wissenschaftlich hat es mich weit, weit zurückgelassen, trotzdem habe ich den Roman genossen und was ich nicht komplett verstanden habe, habe ich einfach hingenommen. 

Insgesamt hat mir die erste Hälfte mehr zugesagt, es ging dann komplett anders weiter, als ich erwartet hätte. Die Hauptfigur fand ich sehr folgenswert. Egan hat es drauf, die Figuren wirklich interessant zu gestalten, ganz abgesehen mal von den abgefahrenen und extrem gut recherchierten Ideen. 

Quarantäne liegt schon auf dem Merkzettel!

 

The Whole Man von John Brunner

Starker Einstieg, schöner Schluss - komische Mitte. So ganz konnte ich dem Plot in der Mitte nicht folgen. 

The Whole Man ist ein körperlich behinderter Mann, der außerdem nicht operiert und somit geheilt werden kann, da er Bluter ist. Er entwickelt als junger Erwachsener telepathische Kräfte. Einiges fand ich interessant, wie sein Zusammentreffen mit der taubstummen Frau, die durch ihn zum ersten Mal wirklich tief kommunizieren kann. Das hätte mich weit mehr interessiert. Was stattdessen alles so passiert, ging teilweise einfach über meinen Kopf.

Der Schluss war allerdings sehr gut!

 

One second after von William Forstchen

Sehr gut recherchierter Roman über die Folgen eines EMP und einen weiträumigen Stromausfalls (die USA sowie nicht wenige andere Länder der Erde). Der Anfang des Romans ist quasi ein riesiger Eimer Infodump über die Hauptfigur, was ich vom Aufbau her als so ungeschickt empfunden habe, dass ich fast wieder abgebrochen hätte. Danach aber wird sehr gut erzählt und einiges auch recht unbarmherzig, aber stets realistisch dargestellt. Es ist ziemlich amerikanisch, aber den Patriotismus hält man auch als Europäerin ganz gut durch. Der Schluss ist befriedigend. Ich fand das Buch lesenswert und sehr erschreckend. Die Kriegsszenen waren schwer zu ertragen. 

 

Layers von Ursula Poznanski

Ich lerne es nicht, richtig? Nach dem ersten Hörbuch (Erebos) war ich schon nicht begeistert, habe dann im Rahmen eines twitter-Lesezirkels dann doch noch ein zweites gehört und mich dann "endgültig" entschieden, dass ich mit der Prosa dieser Autorin nicht viel anfangen kann. Nun habe ich mich aufgrund einer begeisterten Empfehlung doch Layers angehört und nein! Das ist nicht meins! Ja, ich habe es zu Ende gehört (was man von vielen anderen Hörbüchern, die ich hier nicht einmal erwähne, nicht sagen kann), aber vielleicht hätte ich mir das sparen sollen. Die Figuren bleiben für mich blass. Die Liebesgeschichte ist für mich ein reines "Behaupten". Ja, ich weiß, siebzehnjährige verlieben sich irgendwie grundlos, aber ich als Leserin hätte doch gern einen Hinweis, warum jemand so in Liebe entbrennt. 

Der Plot mag ja ganz interessant gewesen sein und man weiß nie so recht, wer Freund und wer Feind ist und die Auflösung war auch halbwegs logisch - aber so richtig leidenschaftlich involviert war ich nie. Das ist so wenig subtil, so plakativ, so gar nicht literarisch erzählt. Alles liegt auf dem Präsentierteller, ich habe so gar keine versteckte Ebene, oder sie ist zu gut versteckt. Was will die Autorin mir damit sagen? Vielleicht hätte ich diese Art Prosa als Jugendliche ja gemocht und bin jetzt zu alt.

Aber andere YA Prosa wie Die Tribute von Panem habe ich durchaus gern gelesen, es ist also nicht so, dass YA mir grundsätzlich nicht liegt.

Fazit: Ich bin hier nicht die Zielgruppe. Finger weg, Yvonne!

 

Luminous von Greg Egan

Mehr Kurzgeschichten von Egan, fast alle wieder sehr gut mit teilweise innovativen Ideen. Ich kann den nur empfehlen. Ich werde mehr von ihm lesen.

 

Interview with the Vampire von Anne Rice

Die Bücher von Anne Rice hatten mich nie interessiert. Ich kenne den Film, den fand ich schon nur so ... mittel. Wenn auch die Szene mit dem aufgeschwemmten doch-nicht-toten Vampir Lestat am Klavier extrem cool war. 

In einem Nachruf von Anne Rice (2021 gestorben) habe ich gelesen, dass sie mit diesem Roman den Tod ihrer damals sechsjährigen Tochter verarbeitet hat. Das hat mich dann doch milde interessiert und ich habe mir das Hörbuch angehört. Schon in der ersten Szene war ich positiv davon überrascht, wie gut mir der Stil der Autorin gefällt. Es ist eher langsam, sehr atmosphärisch, viel beschrieben und es passiert eigentlich gar nicht viel. Aber Rice schreibt und beschreibt so gut, dass ich das Hören einfach sehr genossen habe. Vielleicht nicht genug, um sofort knapp 6000 Seiten der gesamten Vampir-Chronologie zu folgen, was vermutlich Monate dauern würde, aber so ein, zwei Bücher pro Jahr könnte ich mir schon gönnen.

Es ist gut, dass ich wusste, dass hier eine trauernde, liebende Mutter die Autorin ist, sonst hätte ich bei einigen Szenen mit dem Vampirkind Claudia einen pädophilen Einschlag vermutet. Obwohl es eigentlich nie um Sex geht, aber Claudia durchaus sehr schön und anziehend dargestellt wird. Der interviewte Vampir, Louis, fühlt sich auch eher als "Ziehvater" zu ihr hingezogen, aber das Verhältnis ist durchaus ambivalent und es wird klargestellt, dass Claudia nach ein paar Jahrzehnten als Vampirin keinesfalls mehr ein Kind ist, wenn sie auch von außen noch wie eines aussieht. 

Der Inhalt geht nur wenig über den Film hinaus, ist aber trotzdem (wie meistens) deutlich besser und der Stil ist mehr als nur angenehm.

 

Beggars in Spain von Nancy Kress

Hat mich extrem beeindruckt. Wirklich bemerkenswert. Ein kurzer zusammenfassender Abschnitt würde dem Werk niemals gerecht werden. Vielleicht schreibe ich eines Tages mal deutlich mehr darüber. 

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