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Lesemonat November

  Titel Autor:in Erscheinungsjahr
1  Utopia Gardens 2: Gomorha Eva Siegmund 2021
2  Utopia Gardens 3: Babylon Eva Siegmund  2021
3 Das Ministerium für die Zukunft Kim Stanley Robinson 2021
4 Von Zeit zu Zeit Hans Jürgen Kugler 2021
5 Zeitreisen gehen anders Axel Kruse 2021
6 Nanopark Uwe Hermann 2021
7 Universum Philip P. Peterson 2021
8 The Churn: An Expanse Novella  James S. A. Corey 2014 
9 Shelter Ursula Poznanski 2013
10 Weltenportal Ausgabe 2 Chris Grimm u. a.  2021
11 Die Störung  Brandon Q. Morris 2021 
12 Die Erinnerung an unbekannte Städte Simone Weinmann 2021
13 Salvation-Reihe Teil 1: Befreiung Peter Hamilton 2018
14 damit diverse 2021
15 In einer anderen Welt  Jo Walton 2011 
16 Es stirbt in mir  Robert Silverberg 1972
17 Memories of summer Janna Ruth 2021
18 Exodus 43 diverse 2021
       

Werke ohne ausführliche Rezension

Utopia Gardens 2 und 3 habe ich sehr genossen. Teil 2 gab es noch als Hörbuch, Teil 3 habe ich dann selber gelesen. Offiziell läuft es unter "Thriller", es hat aber eindeutig SF-Elemente. Ich habe klassische Elemente wie von "Die Insel des Dr. Moreau" und "Frankenstein" entdeckt, dazu Cyberpunk und den Upload von Menschen bzw. dem menschlichen Bewusstsein. Es war sehr spannend, gute Figuren, auch die Bösen waren sehr gut durchdacht. Absolute Lese-Empfehlung. Kleine Warnung: Teil 1 ist gut lesbar, aber noch nicht ganz so überragend wie Teil 2 und 3. Durchhalten lohnt sich.

 

Als Einstieg in die Literatur von Kim Stanley Robinson ist "Das Ministerium für die Zukunft" vermutlich nicht die beste Wahl. Ich kannte vorher nur eine Kurzgeschichte von ihm. Das Thema ist absolut top - Klimawandel und wie eine mögliche zukünftige Gesellschaft diesen bekämpfen könnte. Mit absolut überzeugenden Ideen. Es gibt zwar Hauptfiguren - Mary und Frank - aber diese nehmen nur an etwa einem Drittel des Romans teil. Dazwischen gibt es immer wieder verschiedene Ich-Erzähler:innen, die ihre Situation und ihr Leben schildern. Und "Informationskapitel", die eher nach Sachbuch als nach Roman klingen. Ich habe mir sagen lassen, dass Robinson das häufiger so macht, aber normalerweise nicht so extrem. Anfangs war ich deswegen etwas abgeschreckt, aber ich habe mich daran gewöhnt und finde den Roman am Ende doch eher gut. Man muss sich aber schon darauf einlassen, es ist nicht wirklich ein klassischer Roman.

 

Zeitreisen gehen anders von Axel Kruse habe ich zu Ende gelesen, aber nicht rezensiert. Ich war nicht die Zielgruppe dieses Romans.

 

Nanopark von Uwe Hermann bietet viel Action. Zu viel für mich. Immerhin muss ich bewundern, wie er den Roman zu Ende bekommen hat, das war schön rund. Das Thema hätte mich interessiert, aber es war mir einfach zu viel Schießerei, Kampf und Verfolgungsjagd. Das kenne ich sonst nur aus den letzten zwanzig Seiten Showdown - hier waren es eher zweihundert Seiten, fast der ganze Roman. Und Hermann schreibt keine Kampfszenen auf dem Niveau von Corey oder Martin. Einige der Figuren waren aber sehr schön gezeichnet, ich hätte gern mehr über sie erfahren und sie nicht nur kämpfen und fliehen sehen.

 

In der Expanse-Novella von James S. A. Corey, "The Churn" geht es um Amos' Kindheit. Wie wurde aus Timmy Amos Burton? Supergut geschrieben (wie immer), tolle Kampfszenen, super interessant, vor allem, wenn man Fan von Amos ist. Ich stimme mich schon mal auf das Expanse Finale ein, das ich dann Anfang Dezember lesen werde.

 

"Shelter" von Ursula Poznanski habe ich im Rahmen eines Lesezirkels bei twitter gehört. Ein paar Studierende starten ein Experiment bzgl. Verschwörungstheorien, das ein wenig zu gut läuft. Erinnert mich an Die Welle (wobei Die Welle deutlich besser war). Ist natürlich topaktuell. Die Dynamik hat mich nicht so überzeugt. Vermutlich könnte das passieren, aber ich habe es innerhalb der Romanhandlung nicht geschluckt. Die Auflösung und das Ende hingegen haben mir sehr gut gefallen.

 

Die Störung von Brandon Q. Morris 

Es war mein Erstkontakt zu Morris. Ich habe das Hörbuch gehört, aber zwischendurch auch im Ebook gelesen, wenn ich das Gefühl hatte, etwas nicht ganz mitbekommen zu haben. 

Die ersten zwei, drei Stunden haben ich mich ein wenig gelangweilt und bin nicht so recht reingekommen, es war aber angenehm genug, dass ich weitergehört (und zwischendurch gelesen) habe. Dann sind die ersten wirklich krassen Dinge passiert und ich wurde neugierig. Die vier Leute, die im Raumschiff Shelter unterwegs sind, um den Anfang des Universums zu erforschen, sind mir bis ca. zur Hälfte fremd geblieben.

Auch Rachel auf der Erde hat etwas gebraucht, bis ich Lust hatte, ihr zu folgen. 

Die Handlung war aber super, und auch gut durchdacht, bis zum Ende.

Die Konflikte - sowohl Rachels auf der Erde als auch die der vier (bis sechs ...) Personen auf dem Raumschiff haben mir gut gefallen. Die wissenschaftliche Grundlage war solide. 

Den Schluss habe ich als rund empfunden und als so gut, dass ich ihn nach dem Hören nochmal im Ebook nachgelesen habe. 

Das hat er sehr gut zu Ende gebracht. Ich werde mehr von Morris lesen.

Das ist nicht das Highlight 2021, jedenfalls nicht für mich, aber solide und gute SF, die man getrost weiterempfehlen kann an alle, die gern Hard SF lesen. 

 

Salvation-Reihe Teil 1: Befreiung von Peter Hamilton

Folgendes Fazit für mich: Hamilton nie wieder als Hörbuch. Es ist gut gelesen und alles - aber es sind einfach viel, viel zu viele Charaktere und Handlungsstränge. Die ersten zehn bis zwanzig Stunden ging das noch ganz gut, aber ganz am Ende habe ich komplett den Überblick verloren. Wenn ich weiterlese, dann lesend, nicht hörend.

Und ggf. würde sich das englische Original lohnen, die nonbinären Charaktere hatten auf Deutsch ganz seltsame Pronomen (sie/er, gelesen "sie Strich er"), ich vermute, auf Englisch war das einfach "s/he"?

 

In einer anderen Welt von Jo Walton

Das hat mir Christian Endres empfohlen (diesmal direkt, als ich ihn nach mehr guten Sachen von Jo Walton gefragt habe, ansonsten empfiehlt er mir ja eher indirekt, indem ich seine Rezensionen lese).

Komplett anders als die Carmichael-Trilogie zeigt sich hier, dass die Autorin echt vielseitig ist. Ich hatte mich ja gefürchtet, weil es ein Fantasy-Roman ist - aber der Fantasy-Anteil ist so klein und ich bin auch nicht hundertprozentig sicher, ob tatsächlich Elfen vorkommen, oder das alles nur im Kopf der Protagonistin abläuft.

Der Ton der Ich-Erzählerin ist (trotz Tagebuchformat, was mehr zu Narration als zum szenischen Erzählen einlädt) ist einfach herrlich. Und die Romanheldin liest so viel, dass selbst ich mich beschämt in die Ecke setzen will. Obwohl eigentlich nicht viel passiert, unterhält das Buch doch auf vielen Ebenen und transportiert auch einiges, dass der Ich-Erzählerin (wohl aber der Autorin!) nicht bewusst ist. 

Nicht wenig ist strange, so dass Verhalten des Vaters, und, mehr noch, der Mutter, und ich habe ein paar Verdachtsmomente, dass mir ganz wesentliche Dinge zum Plot sogar noch entgangen sein könnten, vorzugsweise ganz am Anfang und ganz am Ende.

 

Es stirbt in mir von Robert Silverberg

Das Buch wird in "In einer anderen Welt" so oft erwähnt und es stand eh auf meiner Wishlist, jetzt war es fällig!

Gut, das Werk ist von 1972, was man an einigen Stellen durchaus merkt (N-Wort). Ansonsten aber könnte es auch aus den Neunzigern sein, so modern und frisch fühlt es sich an. 

Auch wenn ich nicht jede Abschweifung zu griechischen Dramen genossen habe, muss ich doch Silverberg zugestehen, dass er extrem gute Beschreibungen drauf hat. Alleine schon die Stelle, in der der Protagonist, David Selig, sich telepathisch mit einem Huhn verbindet und miterlebt, wie es sich anfühlt, ein Ei zu legen. Plus, er kann über Sex schreiben und zwar so, dass ich das Gefühl habe, wirklich etwas über die Figuren (und über Sex) zu lernen. Nicht als Beiwerk, sondern so, dass es wirklich Sinn ergibt, darüber zu schreiben.

 

Vermischtes 

Eigentlich habe ich die Anthologie "Am Anfang war das Bild" im November fertig gelesen, aber da die Rezension erst im Dezember kommt, zähle ich es dort auch erst mit.

Und vom "Am Ende aller Zeiten" von Adrian Walker fehlen mir noch 23 Minuten. Das schiebe ich also in den Dezember, was auch ganz gut ist, da ich im Dezember den letzten Expanse-Teil lese, mit über 500 Seiten und auf Englisch, da werde ich sicher sowieso weniger anderes schaffen.

 

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