Inhalt
Sam Bell arbeitet drei Jahre lang auf der dunklen Seite des Monds. Ohne Life-Feed zur Erde. Getrennt von seiner Familie. Doch in zwei Wochen darf er heim.
Als Zuschauerin komme ich recht nah an Sam heran, gerade weil er eine kleine Tochter hat, die er offenbar nur von Fotos und Videobotschaften kennt. Er wirkt zu Beginn des Films plausibel heruntergekommen mit Bart und langen Haaren, lässt sich jedoch von GERTY auf Vordermann bringen, schließlich geht es ja bald nach Hause.
Doch er ist in einem recht desolaten Zustand, ziemlich einsam und beginnt zu halluzinieren. Erst verbrennt er sich sich die Hand, dann verunglückt er bei einem Außeneinsatz mit einem Rover. Bald darauf erwacht er mit leichtem Gedächtnisverlust auf der Krankenstation. Vermeintlich. Als Zuschauerin frage ich mich schon, wie GERTY es geschafft haben will, ihn aus dem Rover zu befreien. Die Lösung ist einfach: Hat er nicht. Es handelt sich nicht um ebenjenen verunglückten Sam, sondern um einen anderen.
Ein sehr düsterer Film, gelungene Atmosphäre, glaubhafte Bilder vom Mond und der (recht großzügigen) Mond-Station. Der Protagonist Sam Bell hat lediglich die Gesellschaft der Roboters GERTY (deutscher Sprecher Till Hagen, Synchronstimme für Kevin Spacey), der im Laufe des Films erstaunlich viel Charakter zeigt. Und das, obwohl er kein Gesicht hat, lediglich einen kleinen Display mit Smilies unterschiedlicher Stimmung.
Die Klonproblematik wird glaubwürdig behandelt. Da in dem Film "echte" Menschen nur am Rande vorkommen, gibt es auch keine Chance, sich mit jemand anderem zu identifizieren als mit einem der Sam-Klone.
Warum der drei Jahre alte Sam-Klon von der Frau halluziniert und wer das sein könnte, wird allerdings nie aufgeklärt.
Einer der drei Filme, die zwischen 2001 und 2017 einen Hugo erhalten haben, die ich noch nicht kannte und daher nun nachgeholt habe. Wall.e und Stardust sind die anderen beiden. Wall.e habe ich inzwischen auch angeschaut.
Harte Fakten
Titel | Moon |
Regie | Duncan Jones |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Drehbuch | Nathan Parker |
Dauer | 96 Minuten |
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