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Die Abenteuer des Tom Sawyer von Mark Twain

Inhalt

Für mich war es ein Reread. Nachdem ich in den Achtzigern einige Serien und auch mal die Verfilmung mit Heike Makatsch angeschaut hatte, hatte ich vor rund zehn Jahren auch mal beide Bücher gelesen.

 

Dieses Review ist übrigens nicht spoilerfrei! Ich gehe davon aus, dass die Handlung großflächig bekannt ist.

 

An gewissen Punkte konnte ich mich schon immer gut erinnern:

  • Wie Tom es schafft, dass andere den Zaun für ihn streichen und ihm sogar noch etwas dafür geben. Auch ich bekommen dabei jedes Mal Lust, einen Zaun zu streichen.
  • Die Szene mit der toten Katze auf dem Friedhof, wie sie den Mord miterleben.
  • Als Tom während der Gerichtsverhandlung doch noch Indianer-Joe anprangert
  • Wie Tom und Becky sich in den Höhlen verirren und dabei auf den Antagonisten Indianer Joe stoßen.

Von heute aus betrachtet sich Tom und Huck wirklich extrem abergläubisch. Das ist wirklich witzig. Vermutlich waren sie das auch für das damalige Publikum? Der Humor und die Ironie der Erzählung gelingt jedenfalls auch heute noch.

 

Für Kinder ist der Roman ganz gut zu verdauen. Der gruselige Hauptplot um den Mörder Indianer-Joe wird immer wieder unterbrochen durch Lausbuben-Abenteuer wie Pirat spielen oder die kleine Kinderromanze zwischen Tom und Becky. Das Verirren in den Höhlen ist zwar sehr spannend, aber da es gekonnt aus Sicht der Kinder betrachtet wird, ist es aushaltbar, auch für jüngere Lesende oder Zuhörende. Zumal stets alles gut ausgeht.

 

Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn das Ende des Indianer-Joe nicht so "im Off" stattgefunden hätte, aber natürlich wäre es auch weniger leicht zu verdauen für das jüngere Publikum, wenn er ein dramatischeres Ende gefunden hätte.

 

Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, der aus Huck Finns Sicht geschrieben wurde. Wir haben mit dem Hören schon begonnen. Unsere Tochter mag die Figur des Huck Finns sowieso am liebsten. Ich vermute, weil er so frei ist und vieles selber entscheidet, anstatt dass jemand (Eltern, die Witwe) für ihn entscheiden.

 

Insgesamt jedoch konnte es nicht nur mich, sondern auch unsere Tochter fesseln. 

 

Übersetzung

Der Dialekt der Schwarzen ist quasi unübersetzbar. Ich hätte mich wohl eher dafür entschieden, sie einfach hochdeutsch sprechen zu lassen. Wofür sich die Übersetzenden hier entschieden haben, wirkt dann grammatikalisch doch ein wenig zu abenteuerlich und lässt das deutsche Publikum mit dem Eindruck zurück, die Schwarzen seien per se weniger gebildet oder gar dumm. 

 

Sprecher

Oliver Rohrbecks Stimme ist ja seit Jahrzehnten bekannt, da er schon als Kind synchronisierte (Michel, die drei ???, die fünf Freunde) und mir daher seit meiner Kindheit vertraut. Jurrassic Park habe ich mir auch gern von ihm vorlesen lassen. Auch hier finde ich seine Art sehr angenehm

Harte Fakten

Titel Die Abenteuer des Tom Sawyer 
Autor*in Mark Twain 
Erscheinungsjahr 1876 
Länge Hörbuch 7 Std 44 
Sprecher*in Oliver Rohrbeck 

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