Harte Fakten
Titel | Die Insel des Dr. Moreau |
Autor*in | H. G. Wells |
Erscheinungsjahr | 1896 |
Seitenzahl | 122 |
Inhalt
Inhalt und Meinung
Es geht gleich spannend los. Ein Schiffsunglück, drei Männer in einem Boot, schnell ist der Zwieback und das Wasser verzehrt und sie verlieren ihre Hoffnung. Der Ich-Erzähler Prendick, der rückblickend berichtet, gewinnt rasch meine Sympathie. Meine Neugier und Gespanntheit bleibt in diesen ersten Kapiteln die ganze Zeit hoch - erfreulicherweise habe ich nämlich anfangs gar keine Ahnung, worum es überhaupt geht. Obwohl die Geschichte alt ist, habe ich nie erfahren, was deren Thema ist und entsprechend gespannt lese ich.
Am spannendsten ist es für mich dann doch, als sein Retter Montgomery das Schiff auf die Insel verlässt und ihn aber nicht mitnehmen will, da Moreau (der "Chef" der Insel) dies ablehnt und ihn aber auch der Kapitän des Schiffs nicht mehr behalten will und ihn einfach in einem Boot absetzt - ohne Ruder, ohne Vorräte.
Kurz darauf, bevor der Protagonist Prendick wirklich merkt, was auf der Insel los ist, ist es ebenfalls spannend.
Danach ist es zwar stellenweise gruselig und interessant, fällt aber deutlich ab. Der Schluss kann dem Schluss der Zeitmaschine keineswegs das Wasser reichen.
Insgesamt ist es dennoch ein lesenswerter Roman, wenn auch aus meiner Sicht nicht sein bester.
Meine Zukunft mit diesem Autor
Es ist doch wohl eher eine Vergangenheit als eine Zukunft. Nach "Die Zeitmaschine", "Krieg der Welten", "Der Unsichtbare" und einem Band voller Kurzgeschichten ist dies mein fünftes Buch von ihm und ich wäre dann erst einmal fertig, auch wenn er durchaus noch ein paar dutzend anderer, wenn auch weniger bekannte Werke hat.
Nun ist erst einmal Jules Vernes dran - von dem habe ich erst ein Werk gelesen, wobei ich persönlich bisher Wells spannender fand als Vernes. Und natürlich fehlen mir noch haufenweise anderer Klassiker und mein SUB ist weiterhin hoch, meine Merkliste erst recht.
Trivia
Laut wikipedia drehte sich der erste Entwurf des Romans noch mehr um die Entschlüsselung des Geheimnis auf der Insel. Nun, das hätte mir besser gefallen. Die Verfolungsjagden in der zweiten Hälfte des Buchs fand ich weit weniger interessant als das Rätseln vorher.
Das ist jetzt nicht so leicht ergoogelbar, aber mein Eindruck ist doch, dass Boyles Kurzgeschichte "Sind wir nicht Menschen?" inspiriert wurde von einer Szene in diesem Buch, in dem die Tiermenschen sich mehrfach fragen "Sind wir nicht Menschen?", stets verbunden mit den Regeln, an die sie sich halten sollen.
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